1. Veith-Kapelle
Zur Geschichte der Kapelle
Standort:
in der Flur Offnen (oder Oftnern) am Feldweg nach Pfaffstetten
48°31,05' nördl.Br.
15°50,03' östl.L.
Beschreibung:
Breitpfeiler
mit einer durch ein Gitter gesicherten Rundbogennische;
darauf ein Dachgiebel mit Kreuz. In der Rundbogennische ein gemaltes
Bild des hl. Veith in schlechtem Zustand.
Maße:
230cm x 145cm, Gesamthöhe ca. 4,50m
Entstehungszeit:
vor 1800
Mit einem gesungenen Amt, Predigt und einem Gelübde erwählte die Gemeinde Hohenwarth den hl.Veit am 15. Juni 1688 zum zweiten
Patron der Pfarre und man versprach, die Verehrung jährlich durchzuführen. Die Errichtung bzw. Renovierung eines Flurdenkmales
wäre also durchaus plausibel, zumal die Pfarre gerade in diesem Jahr einen Weingarten in den Offtnen gekauft hat. Doch 1688 und in
den folgenden Jahren wird davon nichts erwähnt. Erst seit Ende des 18. Jahrhunderts ist ein Flurdenkmal an dieser Stelle in den
Landkarten nachweisbar.
Der kapellenartige Breitpfeiler markiert die Grenze zwischen Hohenwarth und Pfaffstetten – wahrscheinlich schon in der
Pfaffstettner Freiheit. Etwa 1984 wurde dieses Flurdenkmal sehr schön und dauerhaft restauriert. Dabei wurde das alte, offenbar
vom Neubau des Breitpfeilers im Jahre 1868 stammende Blechbild des hl.Veit - er war in langem Kleid mit Buch und Vogel
dargestellt - durch ein Ölbild von M. Ehrenberger ersetzt. Leider wurde bei der Renovierung das alte, besonders schöne
Schmiedeeisenkreuz nicht mehr auf den Giebel aufgesetzt. Nicht nur der an das Barock erinnernde Giebel, sondern auch die
Einzeichnung dieses Breitpfeilers auf der Josephinischen Landesaufnahme (1773-1781) lassen auf einen Bestand deutlich vor 1800
schließen.