5. Trauner-Bildstock
Die Flurdenkmäler der Gemeinde Hohenwarth-Mühlbach Hohenwarth
Zur Geschichte des Bildstockes
Standort: An der L43 im Bereich der Auffahrt zur Kirche 48°30,54' nördl.Br. 15°49,81' östl.L. Beschreibung: Säule mit figuralem Aufsatz (Maria-Dreieichen-Pietà) Maße: Entstehungszeit: 1862
1. Sockel: 85cm x 75cm, Höhe ca. 35cm 2. Sockel: 60cm x 50cm, Höhe ca. 90cm Gesamthöhe mit der Plastik: ca. 4,50m
Inschrift auf dem 2. Sockel gegen Süden: [Zur] Erinnerung F… [hann]
Errichtet wurde der Bildstock 1862 von den damaligen Bewohnern des Hauses Nr.41 in Hohenwarth, Johann und Anna Maria Trauner. Durch den Revers ddo.12. Juli 1862 ist mit den jeweiligen Besitzern dieses Hause die unentgeltliche Erhaltung der Marien- Bildsäule nächst der Kirche Hohenwarth verbunden. Leider findet sich in den drei betreffenden Urkunden keinerlei Hinweis auf den Errichtungsgrund - auch im Ingedenkbuch 1844 ist unter den spärlichen Eintragungen zum Jahre 1862 nichts zu finden! Der Lebensweg des Johann Trauner dagegen ist durch die Pfarrmatriken und Schriftstücke im Pfarrarchiv ganz gut dokumentiert - und hier könnten sich doch Anhaltspunkte für weiterführende Überlegungen ergeben! (s.u.) 1988 wurde diese Säule einer gründlichen Renovierung unterzogen, da sie von einem Kraftfahrzeug schwer beschädigt worden war. Das Feld am Sockel trägt spärliche Reste einer Inschrift - leider konnte ich auch vor der Reparatur nicht mehr vom ehemals umfangreichen Text - etwa 7 Zeilen - lesen.
Zum Leben des Johann Trauner
Johann Trauner (*etwa 1801 in Niederschleinz) heiratet 1833 Anna Maria, Witwe nach Joseph Fischer, übernimmt den bäuerlichen Betrieb im Haus Nr.41 und ist dadurch gewiß kein armer Mann. Wie er in den Besitz eines Hohenwarther Ziegelofens – südöstlich der Veitkapelle - kommt, ist unklar, doch das vergrößert seine Mittel, seinen Einfluß und schafft auch Neider. Er ist jener Augenzeuge, der 1848 dem Pfarrer Iwantschitz eine Schilderung des schrecklichen Orkanes vom 24. August 1841 in die Feder diktiert. 1849 und 1850 ist er Ortsrichter - erster Bürgermeister in Hohenwarth wird 1850 allerdings Georg Unfried, ebenfalls ein vermögender Bauer. Vor 1862 erkrankt die einzige Tochter des Johann Trauner, Maria (*26.8.1842), schwer und vielleicht gelobte er daraufhin, für den Fall der Genesung seiner Tochter eine Statue zu errichten. Leider nützt das Ex Voto nicht, Maria stirbt am 9.11.1862. Die ehemals lange Inschrift wird wohl diese Zusammenhänge geschildert haben. Die Eltern Maria (23.10.1879), Johann (31.10.1890) und die Tochter Maria werden quasi nochmals vereinigt, als der Sohn Michael Trauner 1892 um 150 Floren einen Stiftungsbrief über ein jährliches hl. Seelenamt mit Libera für die verstorbenen Eheleute Johann und Anna Maria Trauner und deren Tochter Maria errichtet.