6. Bildstock an der Straßengabelung nö. von Hohenwarth
Zur Geschichte des Bildstockes
Standort:
an der Weinviertler Straße (L43), bei der Strassengabelung nach Radlbrunn
48°30,60' nördl.Br.
15°50,06' östl.L.
Beschreibung:
Vollblockpfeiler auf einer Basisplatte, darauf ein Tabernakel mit
Steinpyramide und Eisen-Doppelkreuz
Maße:
Basisplatte 100cm x 100cm, Höhe: 30cm
Schaft: 34cm x 34cm; Aufsatz: 60cm x 60cm
Gesamthöhe: 3,50m
Entstehungszeit:
vor 1800
Wie die Josephinischen Landesaufnahme zeigt, stand bereits am Ende des 18. Jahrhunderts an dieser Stelle ein Bildstock. In der zu
dieser Karte gehörenden Description steht die Anmerkung, daß Hochenwart von den Anhöhen an welchen die steinern
Martersäulen stehen militärisch beherrschbar sei. Eine dieser Martersäulen wird wohl obiger Bildstock gewesen sein. Die Felder des
Aufsatzes trugen früher sicher Reliefs bzw. Inschrift(en), die über die Errichtung Aufschluß gaben, aber leider verloren gegangen
sind. Vielleicht bezog sich die Inschrift auf das Ende des Schwedenkrieges: Ein von Ferdinand III. am 16.9.1650 anläßlich des
Westfälischen Friedens erlassenes Mandat enthielt folgende Bestimmungen: Das Gott zu Ehren und Danksagung, und auch zu
lobwürdigen Gedächtnis an den Straßen, Plätzen und Wegscheiden die steinern oder andere Creutz und Bett-Marter-Säulen,
welche die alten Gottseligen Christen durch das ganze Deutschland aus sonderen Christlichen Bedenken auf denen Wegschaiden
aufrichten lassen, die an vielen Orthen umgefallen, oder auch sonsten niedergerissen worden, jeder auff seiner Jurisdiktion und
soweit sich jeder Gebieth und Freiheit erstreckt, inner zwei Monat wieder aufrichten lassen. Ferner sollte ein Kruzifix angebracht
werden, sowie eine Tafel mit folgendem Reim: Lob, Preiss und Dank dem Frieds-Gott Der uns hat gefürth aus der Krieges Noth.
Unser Bildstock an der nordöstlichen Wegscheide in Hohenwarth könnte also durchaus eine derartige Inschrift getragen haben!