14. Oswald-Kapelle
Die Flurdenkmäler der Gemeinde Hohenwarth-Mühlbach Hohenwarth
Zur Geschichte des Bildstockes
Standort: In der Grundstücksmauer des Hauses In den Gärten 25 48°30,15’ nördl.Br. 15°50,25’ östl.L. Beschreibung: Kapelle mit Satteldach, Altarraum Maße: ca. 1,80m x 160m, Höhe: ca. 2,50m Entstehungszeit: 1865
Die Kapelle sehr gut renoviert ist in die Grundstücksmauer eingebunden; hinter der schmiedeeisernen Türe befindet sich innen ein kleiner Altar mit einem hübschen Kruzifixus. Das wesentlich ältere Eisenkreuz am Giebel zeigt, daß die Kapelle schon recht alt sein muß! Die Bestätigung dafür fand sich im Ingedenk-Buch des Pfarrers Iwantschitz: Im Frühjahr 1865 durfte Katharina Oßwald, Hausbesitzerin auf der (alten) Nr.43 nach Einholung der verschiedenen kirchlichen und weltlichen Bewilligungen eine Kapelle auf ihre Kosten von ganz festem Materiale zu Ehren der heiligen Mutter Gottes erbauen. Tatsächlich ist die damals eingegangene Verpflichtung, die Kapelle für immerwährende Zeiten in gutem Stande zu erhalten, auch heute noch im Grundbuch Ravelsbach verzeichnet. Ein köstliches Detail ist uns von der Weihe der Kapelle überliefert: Da schreibt der Dechant Dominik Sochor mit dem 11.7.1865 an unseren Pfarrer Werner: Hochwürdigster Herr Pfarrer! Werthester Freund! Zur Einweichung der Marien=Kapelle dürfte wohl das Fest Maria Himmelfahrt am geeignetesten sein. Ich würde nach dem Essen etwa um halb 1 Uhr von hier [=Etsdorf] fortfahren und bei Ihnen dem h.Segen beiwohnen und [dannach] gleich die Weihe der Kapelle vornehmen. Nur haben Sie die Güte für den Wagen, und auch dafür zu sorgen,daß Ihre Thurmuhr nicht wie am Prüfungstage um 3/4 Stunden früher als die Etsdorfer Uhr gehe, damit ich nicht etwa erst um 4 Uhr in Hohenwarth ankomme. Dominik Sochor Dechant. Der Unmut ist noch ganz frisch, denn Herr Dechant waren den 8.Juni (= am Prüfungstage) zu früh in Hohenwarth angekommen und wahrscheinlich in die Vorbereitungen zur Visitation hineingeraten. Das darf sich nicht wiederholen! Unklar allerdings bleibt, wie man damals die Uhren von Etsdorf und Hohenwarth zur Angabe der gleichen Zeit anregte! Wie auch immer am Dienstag, den 15 .August 1865 wurde die Kapelle geweiht. Zu dieser Kapelle wurden früher Bittgänge um gutes Wetter abgehalten; heute im nicht enden wollenden Zeitalter der Rationali- sierung sind diese Prozessionen dem allgemeinen Zeitmangel zum Opfer gefallen.