16. Einzinger-Grabstein / ‚Gstutztes Kreuz‘
Die Flurdenkmäler der Gemeinde Hohenwarth-Mühlbach Hohenwarth
Zur Geschichte des Bildstockes
Standort: Am Wirtschaftsweg bei der ‚Böhmischen Tankstelle‘ 48°30,03'nördl.Br. 15°49,41 östl.L. Beschreibung: Barockes Grabkreuz Maße: Sockel: 42cm x 15cm, Höhe: 30cm Gesamthöhe: ca. 1,25m Entstehungszeit: 1762
Inschrift am Sockel gegen SW:
Alhier ruhet die Ehrsam Rosina Einzingerin [alt] 81 Jahr ist gestorben den 2. Marzi 1762
Dieses Steinkreuz steht an dem asphaltierten Wirtschaftsweg, der bei den Resten der ‚Böhmischen Tankstelle‘ von der Bundesstraße L43 abzweigt und nach Südosten führt. Oberhalb der Inschrift, die ich etwa 1975 noch gut lesen konnte, zeigt das Relieffeld die Armen Seelen im Fegefeuer und darüber eine Schmerzhafte Maria (Maria dolorosa). Der Zustand dieses Flurdenkmales war bis zum Jahreswechsel 1989/90 sehr schlecht, die damals vorgenommene flüchtige Renovierung sicherte nun einige Jahre den Bestand. 2024 befindet sich der Grabstein der Rosina Einzinger wieder in bedauerlichem Zustand. Die Inschrift ist vielleicht von Fachleuten noch zu lesen. Gleichartige Grabkreuze finden sich eingemauert neben dem Eingangstor des Friedhofes bei der Pfarrkiche in Hohenwarth. Auch bei einem Besuch des Ravelsbacher Friedhofes kann man eine größere Anzahl derartiger Grabkreuze aus dem 18.Jahrhundert, sorgsam an der Mauer aufgestellt, betrachten. Im Tauf-, Trauungs- Sterbebuch der Pfarre Hohenwarth 1720-1784 findet sich folgende Eintragung zum 13.März 1762: Omnibus sacramentis provisa mortua, et sepulta est Rosina Eintzingerin hujus aetatis: 81 annos. Hochwürden Josef Wally (1931-1969 Pfarrer in Hohenwarth) merkte dazu noch an: siehe Einzinger Kreuz im Gartensteig.
Zur ‚Böhmischen Tankstelle‘
Kurz zurück zur „Böhmischen Tankstelle“: In der Gegend zahlreicher Böhm- Straßen, Wege, und Steige stößt man sich an diesem Namen zunächst nicht sehr! Doch irgendwann fällt einem die Ungereimtheit auf: Böhmisch einmal Bezeichnung alter Wegverbindungen, das andere Mal in Verbindung mit einer technischen Einrichtung des 20.Jahrhunderts. Die doch eher überraschende Lösung bekam ich von Frau Ernestine Zeilinger, bzw. von Herrn August Sutter aus Hohenwarth : Die Tankstelle wurde in den frühen 60er Jahren von Bruno Böhm, Baumeister in Gr.Riedenthal, errichtet und nach diesem schon während des Baues ‚Böhm-Tankstelle‘ genannt; auf Grund der (schon damals üblichen) diffizilen Kostenaufteilung im Ölhandel zwischen Pächter und Erzeuger ging die Tankstelle nie in Betrieb. Es blieb aber die Bezeichnung!